Lange Freude an den eigenen Zähnen

Zahnerhaltung | Kariesinfiltration

Der Name sagt es: Alles, womit wir natürliche Zähne bewahren, zählt zur Zahnerhaltung. Das sind die Vorsorge und Behandlung von Erkrankungen des Zahns (Karies) und des Zahnfleischs (Gingivitis und Parodontitis).

Wurzelkanalbehandlungen und die restaurative Zahnerhaltung (Füllungstherapie) zählen ebenfalls dazu.

So beugen Sie vor

Zahnbeläge regelmäßig entfernen, Speichelfluss anregen

Regelmäßiges Zähneputzen verhindert Karies und Zahnfleischerkrankungen.

Bakterieller Zahnbelag, die Plaque, verursacht Karies, Gingivitis und Parodontitis. Plaquebakterien wandeln Zucker in Säure um. Die Säure löst den Zahnschmelz auf und greift die Zähne an.

Je länger die Säure wirken kann, desto tiefer schädigt sie Zahnschmelz und Zahn: von Demineralisierungen und Entkalkungen über Karies bis zur Entzündung des Zahnnerven. Zahnfleischentzündungen ruft die Plaque ebenfalls hervor.

Drei Dinge brauchen Plaquebakterien:

Zahn

Die Plaquebakterien benötigen einen Wirt.

Zucker

Sie brauchen Nahrung: Kohlenhydrate.

Zeit

Je mehr Zeit sie bekommen, desto mehr Schaden richten sie an.

Nehmen Sie den Bakterien die Kohlenhydrate und die Zeit!

Beläge mechanisch von den Zähnen entfernen

Mit Zahnbürste, Zahnseide und Zwischenraumbürsten entfernen Sie Beläge mechanisch. Reinigen Sie Ihre Zähne, die Zahnzwischenräume und das Zahnfleisch: So entziehen Sie den Plaquebakterien die Nahrung.

Putzen und pflegen Sie Ihre Zähne regelmäßig mit fluoridhaltiger Zahnpasta, ruhig mehr als zweimal am Tag: So nehmen Sie den Bakterien die Zeit, um schaden zu können.

Reduzieren Sie die Dauer und Häufigkeit der Säureeinflüsse auf Ihre Zähne: Essen und trinken Sie gesüßte Getränke nicht immer wieder über den ganzen Tag, sondern bewusst und in Ruhe zu eher festen Zeitpunkten – beispielsweise morgens, Pause, mittags, Pause, abends, Nachtruhe.

Trinken Sie zwischendurch und grundsätzlich lieber ungesüßte bzw. nicht-kalorische Getränke: z. B. Wasser, Tee, Kaffee (ungesüßt). Wählen Sie Lebensmittel und Getränke, die Kalzium enthalten oder mit Kalzium angereichert sind.

Nach dem Essen können Sie Ihre Zähne gleich putzen. Auch bei säurehaltigen Lebensmitteln müssen Sie nicht warten. Und nach dem Zähneputzen nur ausspucken, nicht ausspülen, damit die Wirkung der Zahnpasta weiter anhält.

Speichelfluss anregen

Beim Essen oder Trinken sinkt der sonst neutrale pH-Wert im Mund in den sauren Bereich ab. Speichel allein braucht eine halbe bis zwei Stunden, um ihn wieder anzuheben. Regen Sie Ihren Speichelfluss an, um Säuren zu neutralisieren, Ihre Zähne mit Mineralstoffen zu versorgen und Nahrungsreste wegzuspülen.

Neutralisieren Sie den pH-Wert zum Schutz Ihrer Zähne möglichst schnell. Wenigstens mit einem Schluck Wasser, besser mit zuckerfreiem Kaugummi oder am besten mit einer Mundspüllösung oder durch Zähneputzen mit Zahnpasta, die Fluorid oder Zinnfluorid enthält.

Fluorid wirkt kariespräventiv, Zinnionen wirken antimikrobiell. Das Fluorid bzw. Zinnfluorid bringt eine Schutzschicht auf die Zähne: es remineralisert sie und schützt vor Erosion, Karies, Zahnüberempfindlichkeit und Zahnfleischentzündungen.

Zum Schutz vor Karies ist jedes Fluorid geeignet, zum Schutz vor Erosionen bzw. beginnenden Erosionen verwenden Sie Zahnpasta mit Zinnfluorid.

Karies behandeln ohne bohren

Kariesinfiltration

Kommen Sie regelmäßig zur Zahnkontrolle! So haben wir bessere Chancen, Karies rechtzeitig zu entdecken. Denn im Frühstadium können wir Karies mit der Kariesinfiltrationstechnik stoppen – bevor ein Loch entsteht.

Wir müssen nicht bohren und schonen die Zahnhartsubstanz. Eine Füllung als klassische Kariestherapie ist nicht nötig. Das Infiltrat füllt den porösen Zahnschmelz und verschließt die kariöse Stelle.

Voraussetzung ist, dass die Karies früh erkannt werden kann. Besonders anfällig sind schwer zugängliche Stellen wie Zahnzwischenräume. Hier entsteht Approximalkaries, die wir ebenfalls mit der Infiltrationstechnik in Schach halten. Wir tragen zunächst ein Ätzgel auf, bringen dann das Infiltrat ein und härten es unter Licht aus.

Mit dem in Deutschland entwickelten flüssigen Kunststoff können auch White Spots behandelt werden. Das sind Flecken auf der Zahnoberfläche: Stellen, die mindermineralisiert oder z. B. entwicklungsbedingt anders mineralisiert sind. Die mit dem Infiltrat gefüllten Spots gleichen sich dem Zahn an und fallen nicht mehr auf – zugleich ein ästhetischer Gewinn.

White Spots können sich auch zeigen, wenn Zahnspangen entfernt werden. Dort, wo die Brackets saßen, war unter anderem die natürliche Remineralisation der Zähne für längere Zeit unterbrochen. Hier bietet die Infiltration für die jungen, gerade erst kieferorthopädisch behandelten Zähne eine gute Lösung.

Ein weiterer Vorteil der Infiltrationstechnik ist, dass sie nicht wehtut. Damit die Behandlung für Sie so entspannt bleibt, arbeiten wir mit flüssigem Kofferdam. Ein Kofferdam schirmt die Umgebung des Behandlungsgebiets ab und hält es gleichzeitig trocken. Üblicherweise geschieht dies mit Klammern, die aber zwicken und kneifen. Die flüssige Variante aus latexfreiem Silikon ist da deutlich angenehmer.

Die Kariesinfiltration und der flüssige Kofferdam sind private zahnärztliche Leistungen. Eine gute Investition in gestärkte und gefestigte Zähne.

2023 | Zahnarztpraxis Azita Bangemann | Ihre Zahnärztin in Hannover-Wülfel